kommt das ….. Christkind – Weihnachtsmann?
Hm…. Das typische Weihnachten mit Tannenbaum und Weihnachtsman hat mit dem Christentum auch gar nichts zu tun. Es sind alte heidnische Bräuche die sich hier mit dem Christlichen Fest zu Jesu Geburt, welche eigentlich an einem ganz anderen Datum stattfand, gemischt haben.
Wobei das mit dem Datum so eine Sache ist. Der Kalender wurde in den letzten 2000 Jahren so oft geändert, das kaum noch eine genaue Bestimmung des ursprünglichen Datums möglich ist. Auch die heidnischen Feiertage waren stetiger Veränderungen unterworfen.
Wir feiern kein christliches Weihnachtsfest – wir feiern JUL.
Obwohl ich christlicher erzogen wurde und mir die Weihnachtsfeste auch mit Kirchgang und allem, in gute Erinnerung sind, sind sie mir zu leer geworden.
Wir wollten mehr, als die Erfahrung aus zweiter Hand und einer Buchreligion. In der Naturverbundenheit, in den Grundlagen des Jahreskreises und dem Konzept der alten Götter (Kelten/Germanen) haben wir einen Zugang zu einem Glauben gefunden, die uns mehr gibt, als leere Rituale und unerklärbare Geschehnisse.
In diesem naturreligiösen Kontext feiern wir Jahreskreisfeste, durch die wir den immer wiederkehren Rhythmus der Natur ehren. So auch die Wiederkehr des Lichtes im Winterhalbjahr. Die Geburt des Lichtbringers zur Wintersonnenwende, am 21. Dezember. Das ist dem Grundgedanken des Christfestes sehr ähnlich.
Die Rauhnächte, die Zeit zwischen den Jahren, sind für uns die heiligen, die geweihten Nächte. Der alte Brauch mit immergrünen Kränzen, ein Symbol für das immer wiederkehrende Leben ins Haus zu holen, ist kein Christlicher. Auch der Weihnachtsbaum und der Weihnachtsmann haben so gar nichts mit der heute hier heimischen Religion, dem Christentum, zu tun. Sich gegenseitig etwas zu schenken, stammt aus alten Opferbräuchen unserer vorchristlichen Ahnen. Mit ihren Gaben versuchten sie die Götter milde zu stimmen.
Und so feiern auch unser Weihnachtsfest am 21.12. schmücken unseren Baum und bringen den alten Götter Gaben in den Kreis. In Anlehnung an das ursprüngliche Wintersonnenfest, der Nordischen Länder, in denen sich der alte Glaube noch ein wenig länger gehalten hast. Aber auch dort wird Jul inzwischen am 24.12. gefeiert.
Der Begriff Jul oder Jol ist in allen nordischen Ländern bekannt, im Finnischen joulu, im Englischen Yule, im Niederländischen Joel und auf Sylter Friesisch heißt es Jül oder Jööl.
Der Name JUL oder JOL hat einen ganz alten Bezug zu Odin.
Noch heute hat Odin den Beinamen “JOLNIR”. “JUL” läßt sich nach Rätsch ethymologisch als “ZAUBER-” oder “BESCHWÖRUNGSFEST” deuten. Und Odin war dann der JUL-ZAUBERER oder JUL-SCHAMANE – der “JULERICH”.
Gerade in diesen dunklen, stürmischen Nächten zwischen den Jahren, in einer Zeit die Still stand, konnten die Menschen sie sehen und ihnen begegnen.
Und es wurde viel Zauber veranstaltet, damit sie nicht von ihnen mitgenommen wurden. So durfte zu dieser Zeit keine Wäsche gewaschen auf aufgehängt werden. Es könnten sich sie die wilden Begleiter Odins in der Wäscheleine verheddern und ruckzuck konnte aus dem Betttuch ein Leichentuch werden.
Auch spinnen und andere Handarbeiten waren zu vermeiden. Möglichst still und ruhig sollte man sich in dieser Zeit verhalten und beten um böse Geister und Dämonen fernzuhalten.
In vorchristlicher Zeit waren die Ahnen allerdings kein Grund um Angst zu haben, sondern eher Anlass zur Freude. Je nach Zeit und Region, waren es Odin, Wotan oder Hel, Frau Holle, in Süddeutschland Percht genannt. . Durch Opfergaben im Garten oder auf der der Fensterbank wurde z.B. Frau Holle, der Göttin Hel gedankt.
Immergrüne Zweige schmückten die Räume und das Herdfeuer spendete Wärme. Es war die Zeit um auszuruhen von der Arbeit an Haus und Hof.
Wir brauchen zwar kein Holz mehr zu hacken, und keine Wolle zu spinnen, die alltägliche Arbeit ist leichter geworden und trotzdem haben wir nicht mehr Zeit. Heutzutage haben wir unseren 8 Stunden Arbeitstag, der uns nicht zur Ruhe kommen lässt, plus zwei Stunden Fahrzeit 😉
Trotzdem sind wir der dunklen Zeit vermehrt in der warmen Stube und können die Zeit für uns. persönlich nutzen. Gerade die Zeit zwischen den Jahren können wir ein wenig Ruhe in unser Stressiges Leben kommen lassen, uns von dem Alten verabschieden und das Neue willkommen heißen.
Dafür nutzen ich Rauhnächte, als Winterpause.
Meine Oma hat sie immer die „Zeit zwischen den Jahren“ genannt und es gab viele Regeln die es da zu befolgen gab. Nicht arbeiten, nicht waschen, still sein ….
Der Begriff zwischen den Jahren trifft es gut. Hintergrund ist der Sonnen und der ursprünglichen Mondkalender, der in früheren Zeiten vermehrt genutzt wurde, da der Mond zur täglichen Orientierung einfacher zu berechnen war. Allerdings entstand dann im Jahreslauf eine Differenz zum Sonnenstand. Diese Pause von 12 Tagen wurde in die dunkle Zeit zwischen den Jahren gelegt. Es war eine „tote Zeit“ in der das Jahresrad still stand. Die stillen Tage und Nächte.