Wir feiern Lugnasadh, das 1. Ernte Fest. Kalendarisch wird es am Vorabend zum 1 August gefeiert. Nach dem Mondkalender feiern wir es am abnehmenden Halbmond, also am Dienstag den 11. August.
Lughnasad ist das Fest des Lugh, des Sonnenkönigs. Er muss sich der Schnitterin, der dunklen Göttin stellen, die langsam aus dem Schatten tritt und ihr Reich tagtäglich um ein paar Minuten erweitert.
Der Herbst beginnt. Überall reift das Korn und die ersten Felder sind schon abgeerntet.
Zeit das erste Brot zu backen. Das reife Korn trägt die Kraft der Sonne in sich und so backen wir aus dem Mehl ein Brot in Form des Sonnenrades. Der Name Lammas, kommt von Laibmess und bezieht sich auf den christlichen Segen mit dem Brotlaib, aus dem ersten Korn.
Die Schnitterin klingt bedrohlich und macht vielen Angst, aber nur durch das Fallen der Ähren, durch die Ernte, könnten wir genährt werden. Gerade dieses Fest macht uns die Verbindung von Leben und Tod sehr eindrücklich deutlich. Gerad noch was der Apfel hier, hing in voller Pracht am Baum und nun ist er fort, scheinbar, denn wir haben ihn gegessen und doch ist er noch hier, in uns und nährt uns.
Hierfür können wir zu Lammas, ein Ritual des Dankes und des Abschließens machen.
Kauf dir eine Tüte Korn, das können Körpermischungen aus dem Bioladen sein oder Sonnenblumenkörner aus dem Supermarkt.
Und Zutaten um ein Brot zu backen. Wenn du nicht backen kannst, dann kannst du auch einen Brötchenkranz vom Bäcker holen, aber ein von eigener Hand gebackenes hat einfach mehr Energie von dir selbst. Wobei auch ein bezahltes Brot deine Energie bekommt. Mach es dir nicht zu kompliziert, mach es dir nur bewusst.
Schaffe dir einen Platz für dein Ritual. Am schönsten ist es natürlich draußen, die passende Zeit wäre der Abend, wenn die Sonne untergeht. Schmücke ihn mit Blüten und einer Kerze, einem Kelch Wasser. Werde dir die Gegenwart der Götter bewusst.
Magst du räuchern, singen oder trommeln, um dich auf das Ritual einzustimmen, anzukommen und dich zu öffnen.
Schütte die Körner vor dir in einer große Schale und stelle drei kleine Schalen dazu.
Fühle die Körner, nimm sie in deine Hand, spüre sie. Das ist ein Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist schwer und voller Kraft.
Gehe nun in deinen Gedanken in diese Jahr zurück und bringe die Ernte ein:
Nimm dir erste Schale. Was hat uns dieses Jahr gebracht, auch nicht so angenehme Situationen, haben einen Nutzen. Schau dir an was schiefgelaufen ist und was du daraus lernen konntest. Gebe für jede Situation die dir einfällt etwas von den Körnern in deine Schale.
Dann nimm die zweite Schale: … schau was du geschafft hast, was positives in dein Leben gekommen ist und was dich weiter nähren kann. Und fülle damit diese Schale.
Nun nimm die dritte Schale und schau dir noch die verpassten Chancen und Gelegenheiten an, auch sie sind nicht nutzlos. Die Körner die auf den Boden fallen, treiben im nächsten Jahr neu aus. Trauere ihnen nicht nach, sondern überlege was daraus geworden ist. Hat es dir Zeit oder Geld oder andere Erfahrungen geschenkt. Was ist dir dadurch dieses Jahr erspart geblieben und vielleicht ist ein Wunsch entstanden der im nächsten Jahr wachsen kann. Fülle auch für dieses die Schale mit Körner.
Überlege gut was dir noch einfällt und wo du noch was nachfüllen kannst. Lass dir Zeit, das Jahr noch einmal zu überdenken.
Nun nimm die Erste Schale…. Hast du einen Platz, an dem du Vögel füttern kannst. Dann gibt sie mit einem Segen den Vögeln, danke für die Erfahrung und Erkenntnisse die du daraus erhalten hast, aber lass die Geschehnisse los, lass sie fliegen. Stell dir vor, wie die Vögel sie fressen und sie weit fort bringen, sie verdauen und nicht mehr davon bleibt, außer Dünger für neue Erfahrungen.
Nun nimm die zweite Schale. Backe ein Brot oder verziehre das gekaufte Brot mit den Körner, z.B. mit Ei bestreichen und Körper aufstreuen und kurz aufbacken. Dieses Brot soll dir die Nahrhaftigkeit aufzeigen. Iss es – ein Stück jetzt, falls du das Ritual erst beenden möchtest oder mach eine ausgedehnte Essenspause und spüre die Kraft, welche dir die Zufriedenheit und das Glück dieses Jahres bringen.
Nun nimm die dritte Schale und suche dir einen Ort wo du sie säen kannst. Gibt sie Mutter Erde zurück und bitte sie, dir neue Möglichkeiten zu eröffnen und die Fähigkeit neue Chancen zu erkennen und zu ergreifen, zu stärken. So wie sie erst ruhen und dann wachsen, werden sich deine Fähigkeiten ausbilden und dein Mut reifen, aktiv am Leben teilzunehmen. Gieße es mit dem Wasser vom Altar.
Spüre den Segen aller und beende das Ritual auf deine Weise. Du kannst singen oder trommeln oder einfach nur meditativ nachspüren bis es sich für dich gut und beendet anfühlt.
Gesegnetes Lughnasadh