In viele Sozialmedia Gruppen lese ich in letzter Zeit, vermehrt Warnungen davor Halloween zu feiern.
„Sorry aber sowas findet ihr gut ? Den Tod zu feiern ?“
Dann wird noch ein Beitrag gepostet, in dem ein ehemaliger Santanist sagt: „…Halloween ist nicht so harmlos wie es scheint…“ „Unter Satanisten und in Hexenkreisen ist Halloween nach wie vor der oberste Feiertag, ein Fest des Schreckens und des Todes. Das Lieblingsfest des Teufels. Es ist eine traurige Tatsache, dass in dieser Zeit des Jahres die meisten Kinder verschwinden. Während Halloween finden die häufigsten satanisch-okkulten Ritualverbrechen statt. …“ Er müsse es ja schließlich wissen, denn er war mal Santaria Anhänger.
Also, mal ehrlich, wer Santaria mit Satanismus in einen Topf wirft, den kann ich nicht ernst nehmen.
„WARNUNG!!! Finger weg von HALLOWEEN!“ | – – – – – – -mit Dr. Margarete Strauss, Theologin der römisch-katholischen Kirche. Ok… in der christlichen Kirche ist ja alles heidnisch also satanistisch, was nicht an den einen glaubt.
Wobei ich den christliche Grundgedanken durchaus sehr gut finde, nur leider nicht das was die Menschen daraus gemacht haben. Opfertod, Ablasshandel und Hexenverbrennung, …. die Liste lässt sich erweitern. Die neuen Christen versuchen, vieles davon aufzuarbeiten und sich wieder an natürlichen Werten zu orientieren, aber das wird noch Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern … bis wir wieder beim Naturspirituellen Glauben angekommen sind.
Auch die Lichtarbeiter Szene meldet sich zu Wort. Buchautoren und Songwriterinnen haben plötzlich alle zu Jesus gefunden und wenden sich von Dunkelheit und Tod ab, um sich in Licht und Liebe zu hüllen.
Hä…. ?? Dunkel ist es jede Nacht und sterben müssen wir auch alle einmal.
Warum sollte es ein negativer Einfluss sein, sich damit auseinander zu setzten?
Ich finde es tatsächlich sehr sinnvoll, über den Tod und auch die dunklen Zeiten im Leben nachzudenken. In unsere Gesellschaft wird Alter und Sterben immer mehr ausgeklammert, alles muss clean und unauffällig über die Bühne gehen.
Selbst psychische Erkrankungen, bei denen eine positive Öffnung und Annahme vor einige Jahren zu erkennen war, wird wieder immer weiter stigmatisiert. Bloß nicht auf der digitalen Krankenkassenkarte eintragen lassen. Das könnte viele Einschränkungen im Berufsleben mit sich bringen, sagt die Angst.
Doch woher kommt diese Angst? Bestimmt nicht von den Anhängern der Naturreligionen, die Samhain feiern und die Dunkelheit und das Sterben als das nehmen was sie ist, ein Teil unseres Lebens. Wir erleben es jedes Jahr im Herbst, wenn der Winter beginnt und sich die Fruchtbarkeit und das Licht sich zurück zieht. Wir erleben es wenn es kalt um uns herum wird, wenn wir alt werden.
Die Angst entsteht, im Raum von Licht und Liebe. Dort wo kein Platz ist, für die Dunkelheit, wo sie durch Scheinwerfer und Ringlichtern verdrängt wird.
Unsere Gesellschaft will jung bleiben, – schau dir nur die Influencer an, die den Markt bedienen: Wundermittel gegen Anzeichen des Älterwerdens, Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Übungen, um den Verfall aufzuhalten, (gegen Doppelkinn und weiche Rundungen) und wenn alles nicht hilft, Schönheits-Op, schon mit 30 Jahren.
Doch auch sie werden altern, wenn sie Glück haben.
Ich liebe das Leben, mit all seinen Facetten, ich bin nicht depressiv weil ich die Dunkelheit mag. Im Gegenteil es hat mich vor 30 Jahren depressiv gemacht, immer die gleiche Leistung bringen zu müssen und einem Ideal zu entsprechen. Seid ich die Dunkelheit lieben gelernt habe (ja auch Depressive Verstimmungen) geht es mir viel, viel besser. Es geht mir richtig gut.
Also bitte verkleidet euch, schlüpft in Rollen, probiert euch aus. Erkennt den Tod und fürchtet euch nicht vor dem Sterben. Darum geht es bei Halloween, weniger um die Süßigkeiten und das gruseligste Kostüm. Das ist Marketing – vielleicht vom Teufel?. Dann sollten wir mal schauen, wo der steckt.
Uh… ist das jetzt zuviel des guten, bin ich jetzt von der anderen Seiten …. wo Gut und Böse seit Menschengedenken um die Gunst der Seelen kämpfen?
Gib mal in Facebook in der Suchleiste: „Halloween Warnung“ ein. Da gruselt es einen.
Ich sehe so viel Verblendung im christlichen Glauben, das es für mich keine gesunde Basis mehr sein kann. Und ich kann nur beten, an einen meiner Götter, das das Miteinander wieder offener und verbindender wird.
