Jahreskreisfest Beltane

Was kann ich zu Beltane schreiben, was noch nirgendwo steht.

Ich denke nicht neues, denn inzwischen ist es ein recht bekannter Jahreskreistag. Selbst bei Wikipedia finden wir inzwischen eine fundierte Information darüber:

Beltane, auch Beltene, Beltaine (altirisch), neuirische Form Bhealltainn oder Bealtaine [ˈbʲɑ:l̪ˠt̪ˠənʲə], ist im irischen Kalender der Sommeranfang. Das Fest trägt auch den Namen Cétsamuin („der erste Sommerliche“, walisisch Cyntefin), dieser Name bezog sich auf den Beginn der schönen Jahreszeit. Beltane wird beginnend am Vorabend in der Nacht zum und am 1. Mai gefeiert. Eine weitere kymrische Bezeichnung ist nos Calan Mei oder nos Calan Haf.

Beltane ist zusammen mit Imbolc (1. Februar), Lughnasadh (1. August) und Samhain (1. November) eines der vier großen irischen, durch bestimmte Landarbeiten entstandenen Feste.

Bealtaine ist in der heutigen irischen Sprache der Name für den Monat Mai.

Die Etymologie des Wortes Beltane ist nicht geklärt, es könnte von bel („helles Feuer“) hergeleitet sein. Eine Verbindung mit den Gottheiten Beli Mawr und Belenus, oder mit Bile, dem Vater Mileds, wird angenommen.   (Quelle Wikipedia)

Dem kann ich nichts mehr zufügen. Mal abgesehen davon das die vier großen Feste,  Imbolc, Beltaine, Lugnasad und Samhain als alte Landarbeiterfeste, welche die Aussaat markieren, Mondfeste sind, die wir nach dem Mondstand feiern. (Sonnenfeste sind festgelegten Daten von Sonnenwenden, Ostara, Litha, Mabon, Yule)

Der passende Vollmond für Beltane wäre der kommende, am 24. April.

Mit dem ersten Mai, verbinden sich noch viele alte Bräuche, wie z.B. der „Tanz in den Mai“ mit dem Aufstellen des Maibaumes.  Die noch heute praktizierte Wahl der Maikönigin (oder auch Spargelkönigin 😉 ) ist eventuell eine letzte Erinnerung an die Verehrung einer Göttin, die dem Land Fruchtbarkeit schenkte.

Stellvertretend war es der Herrscher eines Landes, der sich mit der Priesterin vereinigte um den Segen der Göttin für sein Land zu erbitten. Auch heutzutage ist es vielerorts noch ein König, der Schützenkönig, der seine Königin erwählt.

Alles an diesen Bräuchen deutet auf ein Fruchtbarkeitsfest hin;  das Aufrichten der Stange, das Kränzen, das „Verbandeln“ von Männern und Frauen.

Es handelt sich hier um ein altes Fest, in dem es vor allem um Lust und Fruchtbarkeit ging und damit war es den Christen ein Dorn im Auge. Also muss schnell etwas her, was man darüber stülpen konnte, um die Ausschweifungen in andere, sittlichere Richtungen zu lenken.

Da kam die Walpurga gerade recht. Eine Äbtissin, welche von 710 bis 780 lebte und die am 1. Mai heiliggesprochen wurde. Sie galt als Schutzheilige gegen Hexen und Dämonen. Mit ihrer Hilfe konnte man die Hexen erkennen und vertreiben. Die noch bis in Mittelalter hinein, den alten Bräuchen folgenden, wilde Feste feierten. Aber damit sollte nun Schluss sein. Die neun Tage davor wurden als Walpurgistage bezeichnet und durch das Läuten von Glocken sollen die Hexen, die sich auf den Weg zu den Treffen gemacht haben abgewehrt werden. (örtlich auch Walpern genannt)

Traditionell gilt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich „Brocken“), aber auch an anderen erhöhten Orten, ein großes orgastisches Fest feierten.

Doch rein faktisch gesehen, gab es weder Hexen noch den Teufel im vorchristlichen Europa. Beide Begriffe kamen erst im Christlichen Zusammenhang auf.  Natürlich gab es in jeder Kultur schon immer kräuterkundige Weiber und magische Zauberer, die aber mehr oder weniger gebraucht oder gefürchtet oder geduldet wurden.  Die Hexenverfolgung kam recht spät und nicht wie oft gedacht, im Mittelalter. (also zwischen dem 6. bis 15. Jahrhundert.) Sondern erst gegen Ende, ab dem 14. Jahrhundert, also kurz nach dem Druck der ersten Bibel. Da gab es wohl einige Einfügungen in der Übersetzung um die Macht der Hexen und Teufel zu untermauern, was natürlich auch einen guten Grund für die Inquisition gab.

Wie schön, dass sich die alten Bräuche und Glaubensvorstellungen langsam wieder erholen. Natürlich können sie sich nicht auf ihre Ursprünge hin zurück entwickeln, aber wir können etwas Neues auf ihren Wurzeln wachsen lassen.

Auch bei den Heiden heißt es: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht das Hüten der Asche“ Den Satz hat auch schon Papst Johannes XXIII benutzt, um auf ein modernes Christentum hin zu arbeiten.

Apropos Feuer, das ist ein gutes Stichwort. Feuer ist für ein Heidnisches Fest immer gaanz wichtig. Es ist der Mittelpunkt, um das Herdfeuer sitzt die Familie, um  das Lagerfeuer scharrt sich der Stamm. Heutzutage nennen wir es Osterfeuer oder Maifeuer 😉 Nein, es ist kein Hexenfeuer, kein Hexenbrennen auf dem Brocken – bei dem Begriff gruselt es mich immer. 

Aber gerade hierbei merkt man, wie schnell und gedankenlos sich alte Riten mit modernem Aberglauben mischen.

Unsere Ahnen feierten den Beginn des Sommers, indem sie große Feuer entzündeten, welche die Sonne repräsentierten.  Die Sonne als männliches Prinzip, war für Potenz also Wachstum notwendig, stand aber auch für starken Schutz.

Deshalb trieben die Bauern ihre Viehherden zwischen den Feuern hindurch, bevor sie auf die Sommerwiesen der Alm geführt wurden. Und die Menschen sprangen über das Feuer um sich von Unheil und Krankheit zu schützen.

Der Sprung über das Feuer, soll auch die Verbindung von Paaren stärken. Und so manches Winterkind wurde in der Nacht zum 1. Mai gezeugt. Was perfekt passte, da es dann noch bis zum Beginn der Pflanzzeit gestillt werden konnte.  Auch heute noch ist der Mai ein typischer Hochzeitsmonat.

Mit den Jahreskreisfesten zu leben ist ein natürlicher Zyklus, der uns Kraft gibt und auf allen Ebenen ein großes Wachstumspotential in sich trägt.
Vielleicht findest du eine Gruppe um gemeinsam zu feiern.

Am Anfang sind aber auch Rituale für dich alleine schön, damit du dich in die Energie hineinspüren kannst.

Kleines Ritual zu Beltane

Entzünde ein Feuer (eine Kerze geht immer). Rufe eine Göttin und einen Gott herbei. Huch du kennst keine? Wenn du keinen Bezug dazu hast, dann mach es auch nicht.  Rufe einfach Mutter und Vater. Mutter Erde – Vater Himmel. Die Kraft der Dualität hilft bei der Schöpfung neuer Möglichkeiten.

Spüre ihre Eigenschaften … die Kerze und die Flamme symbolisieren es auf klassische Art und Weise.

Du kannst auch eine Schale mit Erde hinzustellen. Ein paar Samen dazu legen. Ein Glas Wasser.

Zieht eine Karte oder meditiere


Was fehlt dir noch, zur Vereinigung, um etwas Neues entstehen zu lassen?

Sind männliche und weibliche Eigenschaften in Einklang?

Was braucht noch Schutz damit es reifen kann?

Wenn du dir bewusst bist, wohin es führen soll, dann nimm den Samen in deine Hände. Führen sie über oder wenn du dich traust, durch die Kerzenflamme. Mit der Kraft und dem Schutz des Feuers …Flüstere den Samen deine Bitte/deine Absicht zu … oder spüre wie deine Gedanken in sie übergehen …Lege sie in die Schale mit Erde, den fruchtbaren Schoß der Mutter … besprenge sie mit dem Wasser, dem Sinnbild des Segens für die Entwicklung.

Stelle die Schale an einen geschützten Ort im Sonnenlicht und schau welches Wunder in der nächsten Zeit daraus erwächst.  Ab und zu gießen nicht vergessen. Deine Aufmerksamkeit/deine Zeit ist das Opfer, das du bringen solltest, damit sich deine Ziele erfüllen können.

Frohes sonniges Mondfest wünsche ich dir …

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