Alles reift, das Korn wird golden, die Zweige biegen sich unter dem Gewicht der ersten Früchte. Es ist Zeit Lughnasadh zu feiern.
Kalendarisch am 1. August. Nach dem Mondstand am nächsten abnehmenden Sichelmond.
Der Sichelmond passt gut zum Bild der Schnitterin, der erntenden Göttin. Lugnasadh liegt gegenüber von Imbolc/Lichtmess, dem Beginn der Feldarbeit, der Aussaat. Nun ist Zeit für die Ernte.
Als Gegensatz und Verbindung zu Imbolc, der Aussaat zum weiblichen Mondstand, ist es ein Fest das auch den männlichen Attributen, dem Licht und der Sonne gilt.
Lugh ist der Keltische Gott des Lichtes, des Sommers. Ihn gilt es zu ehren und zu besänftigen. Ein zu viel an Sonne trocknet die Erde aus und schadet der Ernte, ein zuwenig lässt es nicht wachsen und reifen.
Es ist das Fest was an stärksten in den Erinnerungen überlebt hat. Immer noch heißt der Monat August im gälischen “Lúnasa“ und auch in Schottland ist die „Luchar“ Zeit, die Zeit der Reife aller Flüchte, noch bekannt.
Hier bei uns, wird das Fest häufig „Lammas“ genannt, was auf das angelsächsische “hlaef-mass“ zurückgeht (neuenglisch: “loaf-mass“), das als „Messe des Brotlaibs“ übersetzt werden kann. Es ist Zeit das Getreide zu ernten und das erste Brot zu backen. Oft wird es auch als Korn- oder Schnitterfest übersetzt.
Lughnasadh liegt in der Mitte des Sommers und ist das erste von insgesamt drei Erntefesten. Es ist jedoch eher ein Fest der Freude über das Wachstum, als ein reines Erntedankfest.
Wie können wir Lughnasadh feiern.
Es geht um die Themen Ernte, Wachstum, Reichtum.
- Du kannst zum Beispiel eine kleine Visionswanderung machen.
Gehe über hinaus in die Natur und betrachte sie als die Felder deines Lebens.
Was ist in diesem Sommer gereift? Schau ob deine Arbeit sich gelohnt hat,
Wo kannst du ernten? Hast du hast für dich gesorgt.
Was ist nicht aufgegangen? Nutze die Erfahrung fürs nächste Jahr.
Bringe Mutter Erde und Vater Himmel und seinem Sohn Lugh ein Opfer, als Dank und als Bitte für eine reiche Ernte.
Backe ein Brot oder gib etwas von deiner Ernte ab. Früher ließen die Bauern, eine letzte Garbe auf den Getreidefeldern für die Götter stehen. Ab und zu kann man so einen Büschel Korn noch sehen und sich fragen, ob es Zufall oder Absicht war und die Bauern doch noch den alten Göttern huldigen.
- Du kannst auch einen Altar im Garten gestalten und der Erde für ihre Fruchtbarkeit danken.
Was kannst du ihr geben? Um sie zu erhalten und zu schützen
Was kannst du ihr Gutes tun? Damit sie dich weiterhin nährt.
Zum Beispiel einen neuen Kompost anlegen. Mutter Erde erzeugt keinen Müll, sondern führt alles wieder zurück in den Kreislauf des Lebens. Aus all dem was wir als Abfall ansehen, erschafft sie Dünger für neues Leben im nächsten Jahr.
- Wenn du keinen Garten hast, kannst du auch auf dem Balkon oder der Fensterbank, etwas tun.
Komposter gibt es auch für die Küche. Diese heißen z.B. Bokashi und erzeugen einen super Flüssigdünger für deine Zimmerpflanzen
Sammele Samen von deinen Blumen und behüte sie bis zum nächsten Jahr.
Du kannst auch darüber nachdenken, wie weit du Mutter Erde und ihre Ressourcen schützen kannst.
Wie zeigst du ihr deine Dankbarkeit?
Schau in welchem Reichtum du lebst?
In Frieden, mit einem Dach über dem Kopf, in einem warmen Zuhause. Bestimmt hast du einen Fernseher/PC und vielleicht fährst du Auto. Du hast einen Job und wenn du keinen hast, das bekommst du trotzdem alles was du zum leben brauchst.
Nichts ist sicher und nichts ist für immer. Deshalb lohnt es sich dann dankbar zu sein, wenn wir es haben.