Frauenkreise … sollen Frauen verbinden, aber nicht jede Frau fühlt sich von Anfang an wohl bei dem Gedanken daran. Der Einen klingt es zu esoterisch, so nach Göttinnenrituale und die Andere fühlt sich an einen Kirchensingkreis oder eine Therapiegruppe erinnert. Bei der Nächsten spielen negative Erfahrungen mit Frauen aus der Vergangenheit eine Rolle.
Sei dir gewiss, kein Frauenkreis ist wie der andere. Es gibt soo viele verschiedene Kreise wie es Frauen gibt. In einigen wird meditiert, Karten gezogen, gesungen, in anderen nur geredet oder in wieder anderen schamanische getrommelt und Rituale für die Göttin zelebriert.
Wir möchten euch heute zwei unserer Angebote vorstellen.
Ich beginne mit den dem Roten Zelt … Wir sitzen meist nicht Zelt, sondern in einem Raum. Der Begriff des roten Zeltes kommt aus dem Indianischen, aus indigenen Kulturen Nordamerikas die noch ein nomadischen Leben in Zelten geführten habe. Es ist also eine sehr alte indigene Tradition, die aber tatsächlich über all auf der Welt zu finden ist. Egal ob in Nord oder Südamerika, Indien, Nepal oder Afrika.
Die Frauen der ursprünglichen Kulturen, waren dort noch sehr mit der Natur, dem Tageslicht und Jahreslauf verbunden. Und das zeigte sich dadurch, das die Frauen oft gleichzeitig ihre Menstruation bekamen.
So ist es auch in Gruppen von Frauen, die sehr eng miteinander leben. Die Hormone gleichen sich an. Und jede von Euch weiß das man sich während der Menstruation anders fühlt, egal ob vom Körperlichen oder emotionalen. Viele Frauen wünschen sich in dieser Zeit einen sicheren raum, ohne die Verpflichtungen des Alltages.
Und genau das war das rote Zelt, die Mond-zeit-hütte, in dem sich die Frauen einfanden, um sich auszutauschen, miteinander zu reden und voneinander zu lernen und diese Zeit ganz für sich selbst zu sein . So wurden junge Mädchen in die Gruppe der Frauen aufgenommen und die Jungen lernten von den Alten, die Geheimnisse der Frauen … ihre Kräfte und Fähigkeiten.
Mit der Missionierung schlug dieses alte Wissen ins Gegenteil um, der Kraftort, wurde zu einem Ort der Verbannung. Die menstruierenden Frauen wurden aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Es entstanden Mythen, dass sie unrein wären, ihre bloße Berührung, sorgte dafür das Essen verdarb und Tiere starben.
Inzwischen gibt es mehr Aufklärung und Akzeptanz dieses natürlichen Prozesses. In manchen asiatischen Ländern gewährt man menstruierenden Frauen sogar Sonderurlaub Z.B. In Indonesien, Taiwan und Südkorea können sich Frauen bis zu drei Tage pro Monat frei nehmen.
Nun werden wir heutzutage nicht alle gleichzeitig menstruieren, aber trotzdem können wir immer wieder einen Ort brauchen um Kraft zu tanken und uns auszutauschen. Es geht im Roten Zelt nicht um Menstruation! sondern um die weibliche Energie!
Dafür möchten wir mit dem Roten Zelt einen Ort schaffen, an dem Frauen genau das tun können. Zur Ruhe kommen, sich austauschen, Spaß haben … wir quatschen, ziehen Karten, massieren uns. Schenken uns Energie und Aufmerksamkeit. Wir tanzen und essen zusammen. Ein rotes Zelt ist ein Fest. Wir feiern unsere Weiblichkeit, unser Frausein.
Vielleicht denkst du jetzt, in diesen Krisenzeiten ist kein Platz um zu feiern.
Doch das ist es. Das muss es sogar sein.
Nur wenn wir einen Ort haben, an dem wir wieder Kraft tanken können, sind wir bereit den Alltag zu stemmen. Und das rote Zelt kann zu so einem Kraftort werden, der dir gut tut.
Und das muss nicht nur zur Zeit des Mondblutes stattfinden, sondern jederzeit. In unserem roten Zelt sind sowohl die noch blutende als auch die Frau nach den Wandeljahren willkommen. Denn diese Frau nutzt nun die Kraft ihres Blutes im Inneren und muss nicht mehr auf die monatlichen Tage warten. Sie ist die Weise, die ihre Kraft verinnerlich hat.
Das rote Zelt ist aber noch mehr, es ist ein Symbol für den heiligen Raum, den Schoß, der großen Göttin, aus dem alles in dieser Welt geboren wird.
Deswegen ist ein gemischter Kreis von jungen und alten Frauen im Austausch oft sehr bereichernd, (aber auch ein begrenzter Kreis z.B. nur für junge Frauen, für Mütter oder für Frauen in den Wechseljahren kann durch das gemeinsame Erleben sehr tief gehen.)In unserem oft nach außen orientiertem Alltag, schafft der Kreis einen Raum, in dessen Mitte wir uns wiederfinden können.
Das bedeutet nicht, das immer alles „Licht &Liebe“ ist. Auch Zweifel, Ängsten, Sorgen und Tränen haben Platz in diesem Kreis. Und vielleicht spürst du, wie befreiend es ist, wenn du alle Masken ablegst und ganz du selbst sein kannst. Du bist willkommen, wie du bist!
Immer am 4. Freitag im Monat um 19.00 Uhr (bis ca. 22 Uhr)
Solidaritätsbeitrag: zwischen 15.- und 25.-€