Das schwarze Schaf

jeder kennt die Geschichte vom schwarzen Schaf, das irgendwie nicht zur Herde passen will, weil es eben anders ist, als die Masse.

Das Schwarze Schaf, sieht sich häufig als Opfer und nimmt die Rolle, oft gerne und mit Inbrunst ein. Doch in dieser Opferhaltung, gibt das schwarze Schaf, viel von dem Potential ab, was diese Rolle eigentlich ausmacht.

Das schwarze Schaf zu sein, bedeutet erstmal ganz neutral, anders zu sein, als der Rest der Herde. Eine Herde hat eine Norm des Aussehens und Zusammenlebens entwickelt, das die einzelnen Individuen schützten soll.

In einem Familiensystem etablieren sich Verhaltensregeln, aufgrund von gesellschaftlichen Vorgaben und privaten Verletzungen

  • Das tut man nicht..
  • Darüber spricht man nicht
  • So ist man nicht

Oft sind diese Regeln sehr subtil und nach einigen Generationen haben sie auch ihren ursprünglichen Nutzen verloren und werden trotzdem weitergelebt.

Bis so ein schwarzes Schaf kommt.

Das Mitglied der Herde die irgendwie anders ist. Nur warum? Das weiß vielleicht die Natur alleine oder wenn du an Karma oder die Aufgabenlehre glaubst, ist es vielleicht auch das.

Fakt ist, es ist anders. Es sieht vielleicht anders aus, denkt anders, handelt anders … und bringt die ruhige Welt der Herde durcheinander. Die einfachste Lösung; Das schwarze Schaf muss aus der Herde ausgeschlossen werden. Vielleicht denkst du jetzt, das das ein typisch menschliches Muster ist, doch auch in der Natur ist dieses Anderssein ein Problem. Man hat in vielen Studien festgestellt, das Albinos – egal in welcher Rasse -häufig aus einer Herde ausgeschlossen werden.

Viele schwarze Schafe nehmen sich auch selbst aus dem System heraus, weil sie den zusätzlichen Druck der gewünschten Anpassung nicht ertragen. Und da ist es egal ob es sich um ein Familiensystem, eine Firma oder unsere Gesellschaft handelt. Schwarze Schafe haben in dieser Hinsicht oft eine Mehrfachbelastung. Sie ecken überall an. Und wer aneckt, bekommt seine Umwelt massiv zu spüren. Das gibt schon mal blaue Flecken unter dem schwarzem Fell.

Und doch hat diese Position ein unheimlich kraftvolle Potential, die Lebensqualität der gesamten Herde zu verändern. Wenn es abseits der gewohnten Pfade läuft, können sich neue Felder eröffnen, welche für die Herde bis jetzt nicht erkennbar waren.

Dazu gehört aber über den eigenen Schatten zu springen und sich der eigene Angst zu stellen. Der Angst, das etwas aufgedeckt wird, das nichts so bleibt wie es war. Wir müssen einen Teil der Sicherheit aufgeben, wenn wir dem Aussenseiter auf das unbekannte Terrain folgen wollen. Das ist die Aufgabe die sich die Herde stellen muss.

Doch auch das schwarze Schaf hat es nicht leicht. Es muss Schranken und Tabus durchbrechen und wird häufig mit der Urverletzung konfrontiert, die immer noch im System wirkt, egal ob es das Armutsgelübbte, Frauendiskiminierung, die Hexenwunde oder der Antisemitismus ist. Dazu gehört es auch, sich die Schuld und den Schmerz bewusst an zu schauen. Auch wenn er nicht persönlich erfahren ist, so trägt die Gruppe ihn doch weiter und es bedarf der Aufarbeitung und nicht nur der Ablehnung des Ursprunges.

Und an der Stelle, hackt es auch bei den schwarzen Schafen häufig. Sie spüren das da was ist, wollen aber selbst auch nicht dran. Sie machen die ganze Zeit Bocksprünge um die Herde herum, und kommen selbst nicht weiter. Einige rutschen dadurch in Süchte oder andere blockierende Muster ab.

Anderssein alleine reicht nicht …. Je bewusster sich das Schwarze Schaf in seiner Aufgabe ist, desto eher kann es sich daraus befreien. Es reicht nicht “dagegen” zu sein, es muss auch wissen, was es für sich erreichen will.

Sei ein Pionier Schaf. Und irgendwann wirst du vielleicht feststellen, das du nicht alleine bist und es jede Menge schwarzer Schafe gibt. Willkommen in der neuen Herde 😉

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