Der Überfluss der Zeit ist auch wichtig, um sich auf den Winter vorzubereiten und die Gaben von Mutter Erde haltbar zu machen.
Hast du schon mal Marmelade eingekocht? Einen Sirup oder ein Elixier mit den Kräften des Sommers hergestellt?
Schon Hildegard von Bingen empfahl einen Brombeerwein für die Gesundheit. Einen Zaubertrank für die Verdauung, den Blutdruck und das Immunsystem. Hildegard kochte Brombeeren und Blätter zusammen mit Bertram, Ysop und Dost, mit Honig in Rotwein ein. Ich mache ihn gerne wie folgt, am liebsten mit dem Dampfentsafter
- 1.000 g Brombeeren
- 1 Liter Wein, rot,
- 400 g Zucker oder Kandiszucker evtl. auch etwas weniger
- 1 Stängel Dost/Mädesüß/Thymian oder Vanilleschote(n) und Zimt
- 1 Liter Rum, 40%
Brombeeren, Rotwein, Zucker und Gewürze in einen großen Topf geben und ca. 30 min. leicht simmern lassen. Oder den Entsafter benutzen. Wenn die Flüssigkeit abgekühlt ist, die Brombeeren auspressen – oder vorher entsaften – den Rum zugeben und ohne die Früchte in Flaschen füllen und ca. 2 Wochen stehen lassen.
Durch die Herstellung von Likören, machen wir den Spirit der Pflanzen haltbar und können seine Kraft mit in die dunkle Zeit nehmen.
Alkohol wird in den letzten Jahren zunehmend verteufelt, weil es zu so eine gesellschaftlichen Massendrogen geworden ist, die viel Schaden anrichtet. Aber wenn man ihn in Maßen nutzt, kann er mit den passenden Inhaltsstoffen (ohne Künstliche Aromen und Farbstoffen) eine hilfreiche Medizin sein.
Natürlich geht auch ein alkoholfreier Sirup: Hier am Beispiel Holunderbeeren
Brombeer oder Holunder Likör (Klassisch Kaltauszug)
Rezept
Für einen Liter Saft brauchst du ca. 1,5 kg Beeren. Wie süß du ihn haben willst, kannst du selbst bestimmen. Weniger süß – mehr Alkohol! Ein Likör hat meistens zwischen 15 und 25%. Zur besseren Haltbarkeit sollte er 20-25% haben. Also wenn du einen 32% Korn nimmst, füll die Flasche 2/3 mit Korn und gibt 1/3 konzentrierten Saft hinzu.
Früher gabs die sogenannten Frühschoppen – meist am Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr nach, oder statt 😉 Kirchgang, welche durchaus eine rituelle Basis in der Verbindung zum germanischen Sumbeln hatten. (oder denk mal an das Abendmahl)
Sumbeln ist eine rituelle Trinksitte mit nordisch-germanischen Wurzeln. Ein Sumbel war eine ernsthafte Veranstaltung, die einem strengen Ritus folgte.
Es wurde Bier gebraut oder Met angesetzt. Der Dorfführer rief zum Ritual. Ein Kessel voll stand auf dem Tisch und das Horn ging im Kreis herum.
Jeder der Runde sprach einem Trinkspruch aus und nahm einen Schluck aus dem Horn. Die erste Runde begannt mit einem Dank an die Götter. In der zweiten Runde gedachte man der verstorbenen Angehörigen und Verlusten. Während der dritten und den folgenden Runden wurden von den Teilnehmern Dank gesprochen, Eide geschworen und Gelübde abgelegt, z.B. Verlobungen geschlossen.
Jeder Trinkspruch wurde von einem gemeinsamen „Heil“ bestätigt.
In einem Kreis – heute nennt man es gesellige Runde – einen zu “heben” war und ist auch immer noch mit guten Wünschen, wie “Prosit” und “Zum Wohl (der alten Götter)” verbunden.
Möchtest du Mabon am 22.feiern, ist dein Likör schon gut durchgezogen und ich wünsche dir viel Freude damit.
