Die Wilde Jagd

In den Schwellentagen der Rauhnächte erzählen alte germanisch-norische Mythen, vom Geisterheer, das in den dunklen Nächten um das Haus tobt. Dieses Jahr ist es sehr ruhig, kein Sturm, nur selten mal ein laues Lüftchen, das ein paar übrig gebliebene Blätter in die Ecken treibt. Dabei gibt es in diesem Jahr genügend Seelen einzusammeln. Bei den vielen Krisen und Kriegen in allen Ecken der Welt.

Egal ob Odin/Wotan oder seine Frau die Holde Frigg (Holle/süddeutsch Perchta). Sie machen sich auf die Suchen nach den Verstorbenen um ihre Seelen nach Walhalla zu begleiten. Sie sind Seelenführer im Zwischenreich.

Für die Christen wurden es namenlose Geister oder ein verfluchter Jäger und es wurde gewarnt. Wer sie sieht, stirbt selbst oder erleidet ein Unglück. Deshalb sollte man im Haus bleiben (bei dem Wetter vielleicht von Vorteil), am besten nicht hinaussehen und sich zu Boden werfen (bei manchen Sturmschäden am Haus auch sicherer) und keine Wäsche draußen auf die Leine hänge. Die verstorbenen Seelen könnten sich darin verfangen.

Es ist eine Zeit die uns Angst machen kann. Eine Zeit der Dunkelheit, wir können nichts tun, nur ausharren. Es ist eine Zeit des Überganges, der Schwelle, eine Grenzerfahrung zwischen heute und morgen, aber auch zwischen Leben und Tod. Wir erleben in der Dunklen Zeit, das sich unser Unterbewusstsein in den Träumen meldet und Endlichkeit zur Bewusstheit wird.

Die wilde Jagd ist laut, chaotisch, mitreißend, nicht kontrollierbar …. eben wild. Und doch steckt eine große Kraft in ihr, wenn wir uns mit ihr auseinander setzten.
Wenn wir die Mythen genau lesen, dann heißt es; wer nach draußen schaut, mit mitgerissen.
Wer drin, bei sich selbst bleibt, wird verschont.

Also innenhalten und bei sich selbst schauen .. gar nicht so einfach, in dieser Zeit, rund um die Weihnachtsfeiertage, wo es so viel im Außen zu sehen und zu bewerten gibt.

Das Verhalten der Anderen, die gesellschaftlichen Erwartungen, die eigene Kontrollfunktion, damit alles sicher ist, so wie es ist …. Was ist wenn der Sturm kommt und das alles wegreißt?

Für mich sind diese Rauhnächte eine Aufforderung, eine Erinnerung an den eigenen Seelenweg. Wo stehe ich und wo will ich hin, wenn der Sturm kommt.

Und er kommt bestimmt …

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