Es ist Dezember. Der letzte Monat des Jahres. Langsam mischt sich etwas Wehmut in die Gedanken da die Zeit, die immer schneller zu vergehen scheint.
- Wie geht es dir? Wie oder was ist der Dezember für dich?
Der Dezember ist für mich immer irgendwie magisch. Schon aus der Kindheit, kenne ich die Zeit, die Adventszeit, als Vorbereitung auf Weihnachten, als eine sehr geschäftige aufregende Phase im Jahr, die mir immer noch sehr bewusst ist. Am sie verbinde ich die meisten Erinnerungen an meine Kindheit
Es wird aufgeräumt, geputzt, geschmückt .. Geschenke gebastelt und gebacken. Der Duft von süßen Plätzchen, Tannengrün und Kerzen zieht durchs ganze Haus. Das trostlose Grau, das Dunkel wird zur Einladung für das Licht. Und die Vorfreude darauf steigt von Tag zu Tag.
Auch wenn ich nicht mehr an den Weihnachtsmann glaube und das heilige Fest für mich am 21.12 stattfindet, so ist die Zeit für mich immer noch genauso magisch wie in meinen Kindertagen.
Diese Magie wird sein einigen Jahren geschäftstüchtig vermarktet. Da die Heiden ja keinen Advent – in der Vorfreudesauf Christi Geburt – feiern, musste was anders her.
Die Rauhnächte gabs ja schon lange… aber die Zeit der Vorbereitung fehlte irgendwie noch.
Dafür gibts seit ein paar Jahren die sogenannten Sperrnächte. Sie sollen dazu dienen, sich durch Reinigung und Loslassen auf die heiligen Tage vorzubereiten.
In manchen Gegenden Bayerns oder Österreichs sollen die Sperrnächte (oder auch Dunkelnächte) eine ebenso lange Tradition haben, wie die Raunächte. Diese zelebieren ich seit fast 20 Jahren, von den Sperrnächten habe ich erst vor einigen Jahren gehört.
Ich habe gegoogelt .. erster Eintrag 2017, also vor knapp 8 Jahren. Ich habe Bücher mit alten Bräuchen gewälzt. Nichts… außer eine Erwähnung im Bauernkalender. Laut diesen Überlieferungen gehen die Sperrnächte darauf zurück, zum Wintereinbruch alle Hof und Gartengeräte, die zu früheren Zeiten einen großen Wert hatten, wegzusperren. Also geschützt im Schuppen einzulagern. Es hatte also einen eher praktischen, anstatt religiösen oder spirituellen Hintergrund.
Die meisten Geräte habe ich schon im November eingelagert und jetzt ist eher die Zeit des Rückzugs un der Ruhe angesagt.
Die Sperrnächte sollen am 8. Dezember beginnen und 12 Tage – muss sich ja bis zur Wintersonnenwende rechnen – dauern.
Unsere Vorfahren haben sich in dieser Zeit in ihre warmen Stuben zurück gezogen und gemeinsam die dunkle Zeit überstanden. Gelacht, gesungen, gekocht, gebacken, gesponnen und gewebt und geruht.
Aber ich glaube kaum, dass sie tagelang rituelle Innenschau getrieben haben. Wobei die Energie, wie anfangs schon erwähnt, uns durchaus dazu bringt, das Jahr zu überdenken und loszulassen. Jetzt kann uns das Jahr nicht mehr viel bringen … lohnt es sich auf ein Happy End zu warten? Oder müssen wir uns von einigen Sachen verabschieden, die sich dieses Jahr nicht erfüllt haben?
Aufgabe: Denk doch mal an deine 13 Wünsche aus den letzten Rauhnächten. Hat sich der Wunsch erfüllt.
Genauer gesagt, hast du dir den Wunsch erfüllt? Wenn nein, warum nicht. Was sprach dagegen?
Lasst euch nicht davon abhalten, die Zeit der Vorbereitung zu nutzen. Egal, mit welcher Grundlage. Auch alten Bräuche haben sich irgendwann neu entwickelt. Aber lasst euch auch nicht unter Druck setzten, von dem ganzen spirituellen Drumherrum um diese Heilige Zeit. Es geht nicht darum, jederzeit das richtige zu machen, um richtig spirituell zu sein.
Spiritualität ist Wissen, dafür braucht es Verständnis, keine To-Do Listen.
Spür in dich hinein, fühle die Energie der Zeit und du wirst merken was du gerade brauchst. Besinn dich auf das einfache, klare.
Schaut raus, die Energie der Zeit ist klar und offen … nichts verdeckt den Blick auf die Erde.
Es ist hart, aber auch ernüchternd und wenn es dunkel wird, können wir nach innen gehen. In die warme Stube.
Ist dein Zuhause ein Ort der Wärme und Geborgenheit?
- Und ist es in deinem Inneren genauso warm und gemütlich oder musst du da noch ein wenig aufräumen.
- Was möchtest Du noch bereinigen, um Raum für Neues zu schaffen?
- Wie kannst du dir ein Licht (der Hoffnung) entzünden und die Vorfreude einladen?
Jetzt, wo wir nicht draußen umher jagen müssen, (es sei denn du hechelst noch joggend durch die Gegend oder rennst im Fitnessstudio auf dem Laufband) Jetzt können wir innehalten – es ist Zeit für Meditation – und dem Atem lauschen .. unserem und dem Atem von Mutter Erde.
In 12 Tage ist Wintersonnenwende, die Geburt des neuen Lichtes und vielleicht hörst du jetzt schon den Herzschlag des Werdenden.
Ein paar Achtsamkeitsrituale können dir dabei helfen:

