In letzter Zeit habe ich ügerraschend viele Klienten die mit dem Thema Wut in sich kämpfen.
Und wenn ich mich so umsehen, bemerke ich das sich das Thema auch überall in der Welt wiederspiegelt. Mal abgesehen von den Kriegen, die sich aufgrund von Konflikten überall auf der Welt, Russland wird langsam sauer, auf die Nato usw. Widerstand in Syrien reg sich lautstark usw.
Es scheint eine aktuelle kollektive Energie zu sein.
Am ehestens erkennen wir es wohl im Internet, da wo wir Nachrichten mitlesen können oder vielleicht sogar direkt betroffen sind. Die Hemmschwelle scheint immer weiter zu fallen. Was ja auch auf der Distanz immer einfacher wird.
Immer mehr Hass wird direkt ausgesprochen und oft auch in Taten umgesetzt.
Das ist ein Zustand, den wir kaum kennen, da wir in unser Gesellschaft eher darauf erzogen wurde, unsere Wut zu unterdrücken und nicht rauszulassen.
Wir lernen: “Wut ist gefährlich. Sie darf nicht da sein.”
Ja, Aggression kann gefährlich werden, wenn sie keinen Sinn und Nutzen hat, sondern nur zur Zerstörung eingesetzt wird.
Wut ist neutral gesehen, eine Kraft, eine Energie die wir brauchen, um handeln zu können. Hinter der Wut steht ja eigentlich nur der Gedanke; “Hier ist etwas nicht in Ordnung, so darf das nicht sein. das muss sich ändern”
Und das ist genau der Gedanke um den es jetzt global geht, der jetzt gerade um die Welt schwappt.
Leider haben wir nie gelernt, mit diesem Gefühl der Wut umzugehen und wissen nichts damit anzufangen, außer drauf los zu hauen.
Erstmal fängt es da an, das du deine Wut überhaupt wahrnimmst. Hier geht es nicht darum, das du dich in sie hineinsteigerst, sondern einfach nur beachtest, was mit dir passiert, wenn du wütend wirst.
Die Energie fährt hoch .. du wirst laut, deine Bewegungen werden kraftvoller, vielleicht wird dir warm …
Wow… nutze sie. Wo will sie hin?
Das wäre der zweite Punkt, was macht dich wütend? Nicht wer, es geht nie um die ganze Persönlichkeit, sondern immer um ein Verhalten, eine Ansicht die uns nicht gefällt.
Formuliere was dich wütend macht. “Ich bin wütend, auf ….. , weil “
Und dann, schau mal, was verändert werden kann. Wofür kannst du deine Wutkraft einsetzten?
Du siehst, Wut kann sehr konstruktiv sein. Sie ist notwendig für uns, wie alle anderen Gefühle. Und meistens sind alle sehr nah beieinander.
Hinter der Wut kann eine Angst oder eine Trauer stecken, für die wir aber keine Energie zur Bearbeitung haben. Erst wenn wir uns dem bewusst werden, können wir ins Handeln kommen.